Tarifrunde Textile Dienste

Durchbruch: Gleiche Arbeit, gleiches Geld in Ost und West

14.06.2023 | Dieser hart erkämpfte Tarifabschluss macht endlich Schluss mit der Ungleichbehandlung zwischen Ost und West in den Textilen Diensten: Mit dem in Leipzig erzielten Ergebnis steigen für die Textilerinnen und Textiler das Entgelt - und auch die Sonderzahlungen - in Sachsen, Brandenburg oder Berlin schrittweise bis Mai 2025 auf das Niveau in Hamburg oder Rheinland-Pfalz. Zudem sieht der Tarifvertrag höhere Monatslöhne und eine Inflationsausgleichsprämie vor. Darauf hat sich die IG Metall mit den Arbeitgebern in Leipzig am Dienstag nach 24 Stunden Verhandlung geeinigt.

Metallerinnen und Metaller unterstützen die Verhandlungen am Verhandlungsort (Foto: IG Metall)

Mit den ersten Warnstreiks seit über 30 Jahren in der Branche brachten die Beschäftigte Bewegung in die lange stockenden Tarifverhandlungen. Insgesamt legten bundesweit über 4.000 Kolleginnen und Kollegen die Arbeit nieder und beeindruckten mit ihrer Entschlossenheit auch ihre Arbeitgeber. In den Textilen Diensten arbeiten 22.000 Menschen.

Das Ergebnis der vierten Tarifverhandlung sieht eine Netto-Inflationsausgleichsprämie von 1.300 Euro vor, die in zwei Raten (im Juli 2023 und im Januar 2024) ausgezahlt wird. Zum März 2024 und 2025 erhalten die Beschäftigten Festbeträge in die Tariftabellen von jeweils 150 Euro. IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger: „Gerade Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen spüren die Inflation im Geldbeutel. Sie entlastet dieser Tarifabschluss besonders.“ Laut IG Metall bedeutet die Tarifeinigung für Geringverdienede in den Betrieben ein Entgeltplus von fast 15 Prozent im Westen und fast 19 Prozent im Osten.

Als historisch sieht die IG Metall die vereinbarte, schrittweise Angleichung der Löhne und Gehälter im Osten an das West-Niveau. Ab Mai 2025 erhalten Beschäftigte überall die gleichen Entgelte und Sonderzahlungen. Bürger: „Gleiche Arbeit, gleiche Kosten, gleiches Geld: Es ist gut, dass die Arbeitgeber das über drei Jahrzehnte nach der Einheit endlich verstanden haben.“ Das Tarifergebnis mache die belastende Arbeit in der Branche wieder attraktiver und die Unternehmen zukunftsfester.

Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Zudem vereinbarten IG Metall und Arbeitgeber die Fortführung des Altersteilzeittarifertrags und eine höhere Aufzahlung sowie die unbefristete Fortführung des Tarifvertrags Kurzarbeit.

Von: az

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