24.01.2018 | Zum dritten Mal demonstrierten Siemensianer vorm Haupteingang ihres Werkes für die Tarifforderung der IG Metall. 150 Beschäftigte aus der Frühschicht machten wieder richtig krach.
Dabei waren Metallerinnen und Metaller aus dem Siemens Werk in der Leipziger Straße. Nach einer kurzen Busfahrt über die A72 legten sie die letzten Meter zum Kundgebungsort wieder zu Fuß zurück. Und das nicht nur einfach so, sondern sie formierten sich wieder zu einem kleinen, aber feinen Demozug. Vier Metaller mit brennenden Fackeln symbolisierten wohl den Wunsch nach mindestens 4 Prozent mehr Lohn. Oder es sollte sprichwörtlich den Arbeitgebern einfach Licht ans Fahrrad gemacht werden, damit sie sich endlich aus ihrer Verweigerungshaltung herausbewegen. Solidarische Unterstützung erhielten die "Schaltschrankbauer" diesmal von einer Delegation der Beschäftigten des Motorenwerkes.
Die Eine, die immer lacht, zeigte sich am Mittag in Hainichen. Bei Sonnenschein und fast 10 Grad plus legten 100 Beschäftigte um 12.30 Uhr wieder die Arbeit nieder. Für die Arbeitgeber hatten die Metallerinnen und Metaller von ISH etwas an der Uhr gedreht. Symbolisch für den Stand der Verhandlungen mit den Sächsischen Arbeitgebern stellten sie die Zeiger an den roten Weckern auf fünf vor Zwölf. Wenige Minuten später schellten dann einhundert Wecker. Ein ohrenbetäubender Lärm aus Trillerpfeifen und klingelnden Weckern untermalte den Ruf der Metaller "Arbeitgeber werdet wach, sonst gibt es bald richtig krach!"
"Wir haben euch drei Mal aufgerufen, ihr habt drei Mal geliefert. Wieder ein toller Warnstreik heute hier in Hainichen bei ISH. Und das liegt nicht an der Sonne da oben, sondern an euch. An euch die die Metallersonne am richtigen Fleck, in ihrem Herzen tragen" so der Chemnitzer IG Metall-Chef, John zu den Warnstreikenden.
Die Tage der Entscheidung seien jetzt gekommen. Entweder die Arbeitgeber ringen sich endlich zu einer Lösung durch oder der IG Metall Vorstand entscheidet über das weitere Vorgehen in dieser Tarifrunde.
"Wenn wir weiter so zusammenstehen, dann bekommen wir eine Lösung hin. Wir kehren doch jetzt nicht auf halbem Wege um. Sollte den Arbeitgebern der Druck von bundesweit mehr als 730.000 Warnstreikenden noch nicht reichen, dann legen wir nach. Ein Warnstreik kann auch mal 24 Stunden anstatt 2 Stunden dauern", sagte Gewerkschafter John unter dem Beifall der Metallerinnen und Metaller von ISH.