17.01.2018 | 260 Beschäftigte der Frühschicht von Siemens und Innomotive Systems Hainichen GmbH (ISH) folgten dem zweiten Warnstreikaufruf der IG Metall.
Früh waren die Siemensianer dran. Bereits 8.30 Uhr legten Beschäftigte des Werkes in der Clemens Winkler Straße in Chemnitz die Arbeit befristet nieder. Ausgerüstet mit Mütze und Schal, trotzen sie der eisigen Kälte und dem eintretenden Schneefall. Richtig laut wurde es, als die Kolleginnen und Kollegen vom Siemens aus der Leipziger Straße am Kundgebungsort eintrafen. Sie legten nach einer kurzen Busfahrt die letzten Meter zu Fuß zurück. Lautes Trommeln machte den Demozug dabei früher hörbar, als sichtbar.
"Arbeitgeber werdet wach, sonst gibt es bald richtig krach" oder "Konsequent für 6 Prozent" waren die Schlachtrufe der Metallerinnen und Metaller an diesem Tag. Eine Trommeleinlage und rhythmisches Klatschen brachte am Ende wieder warme Hände. Und der heiße Tee ging weg, wie warme Semmeln.
"Mittwoch ist unser Tag bei Siemens. Aber wir werden nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten. Wenn man uns zwingt, dann legen wir eine Schippe drauf für unsere berechtigten Forderungen", so Mario John, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz. "Entscheidend ist, dass wir gemeinsam genügend Druck aufbauen, um mit den Arbeitgebern zu einer guten Lösung zu kommen."
Die Beschäftigten der ISH waren diesmal 12.30 Uhr aufgerufen. "Was ist der Unterschied zu eurem ersten Warnstreik", rief John den Warnstreikenden zu. Und er antwortete gleich selbst: "Es ist heller und wir sind noch einmal mehr". Den in der vergangenen Woche waren die ISHler bereits um 7 Uhr zum befristeten Ausstand aufgerufen.
"Wenn wir weiter so zusammenstehen, bin ich davon überzeugt, dass wir eine Lösung hinbekommen. Ob die Warnstreiks ausreichen kann ich allerdings nicht sagen. Wir wollen eine schnelle Lösung. Allerdings nicht um jeden Preis. Wenn man uns zwingt, ändern wir die Gangart und setzen zuerst auf 24 Stunden Warnstreiks", brachte es Kollege John auf den Punkt.