Tarifrunde Metall&Elektro

Sachsens Metallerinnen und Metaller bekommen deutlich mehr Geld: Tarifvertrag vereinbart

25.11.2022 | Die IG Metall und der sächsische Arbeitgeberverband VSME haben die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg vereinbart. Beide Seiten unterzeichneten am Donnerstag in Dresden den Tarifvertrag für die rund 180.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen. Damit erhalten die Metallerinnen und Metaller dort zwei Lohnsteigerungen von 5,2 und 3,3 Prozent sowie zwei steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen von je 1500 Euro. „Das ist eine spürbare Entlastung für die Kolleginnen und Kollegen“, sagte IG Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. „Ich freue mich, dass wir die Übernahme mit dem VSME in konstruktiven Verhandlungen sicherstellen konnten.“

Stellvertretend für alle Warnstreik-Teilnehmende: Danke!

Die Verhandlungskommission in Dresden. (Bild: IG Metall)

Irene Schulz, IG Metall Bezirksleiterin Berlin-Brandenburg-Sachsen, sagte nach der Unterzeichnung des Tarifvertrages in Dresden: „In politisch und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Die Metallerinnen und Metaller in Sachsen bekommen durch die Tabellenerhöhungen dauerhaft mehr Geld. Zusätzlich sorgen die Einmalzahlungen von insgesamt 3.000 Euro netto für eine spürbare Entlastung. Damit stützt die Tarifpolitik in Sachsen die Kaufkraft und die Konjunktur. Hinzu kommen die umfangreichen Hilfen durch die Politik etwa durch Gaspreis- und Strompreisbremse, für die sich die IG Metall sehr frühzeitig und mit Erfolg stark gemacht hat.

Mein Dank geht heute auch an den sächsischen Arbeitgeberverband VSME und seinen Verhandlungsführer Stefan Koch. Das waren keine einfachen Verhandlungen für beide Seiten, natürlich nicht. Am Ende haben wir uns aber auf einen tragfähigen und überzeugenden Abschluss verständigt. Dies zeigt, dass die Sozial- und Tarifpartnerschaft in Sachsen auch in schwierigen Zeiten funktioniert.“

Mit der Übernahme-Vereinbarung ist der Weg frei für eine dauerhafte Lohnsteigerung. Die Entgelte steigen im Juni 2023 um 5,2 Prozent und noch einmal um 3,3 Prozent im Mai 2024. Dazu zahlen die Arbeitgeber Anfang 2023 und Anfang 2024 steuer- und abgabenfreie Einmalbeiträge von jeweils 1500 Euro aus. Auszubildende erhalten je 550 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

"Dieses Tarifergebnis konnte auch dank der vielen Warnstreikenden in der Region Chemnitz erzielt werden", kommentiert Mario John, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz und Mitglied der Verhandlungskommission den Tarifabschluss. Das faire und ausgewogene Ergebnis werde in den nächsten Wochen auch in vielen Haus- und Anerkennungstarifverträgen eine Rolle spielen.

Der Übernahme müssen die Gremien noch zustimmen. Bei der IG Metall entscheidet darüber die Tarifkommission für Sachsen in der nächsten Woche.

Von: az

Unsere Social Media Kanäle