Abschied in Freiberg

Letzte Schicht bei Mahle

29.04.2022 | Am heutigen Freitag sind die Lichter bei Mahle in Freiberg endgültig ausgegangen. 80 Arbeitsplätze in der Freiberger Region sind dann wieder Geschichte. In den vergangenen Monaten hat die Belegschaft um ihren Standort, um ihr Produkt gekämpft. Der Betriebsrat hat Konzepte vorgelegt und mit der Arbeitgeberseite gestritten und verhandelt, verhandelt und gestritten. Am Ende gab es einen Sozialplan.

Foto: I.G.

So lange das Feuer in der Feuerschale vorm Werktor brenne, so lange gäbe es noch Hoffnung für den Standort in Freiberg. So formulierte es der Betriebsrat zu jeder Aktion beim Kampf um den Erhalt des Standortes. So wurde das lodernde Feuer zum Symbol des Kampfes der Metallerinnen und Metaller bei Mahle. Und die Feuerschale durfte auch zu keinem Warnstreik fehlen.

Dieses Feuer wurde von der Belegschaft ein letztes Mal angezündet und nach einem Trauermarsch und Worten des Abschiedes endgültig gelöscht werden. „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Die Beschäftigten von Mahle haben sich die Worte von Brecht zu Eigen gemacht und gekämpft. Auch wenn sie ihr Hauptziel - Erhalt des Standortes - nicht erreicht haben, können sie das Werk erhobenen Hauptes verlassen. Sie haben dem Arbeitgeber Mahle lange die Stirn geboten“, so Anne Zeumer, Zweite Bevollmächtigte, IG Metall Chemnitz.

Von: az

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