20.04.2023 | Die Warnstreiks im Kfz-Handwerk sind in vollem Gange – die Kolleg*innen der BMW Niederlassung Chemnitz schalten mit einem kraftvollen Warnstreik einen Gang hoch.
Seit Anfang April haben sich über 23.000 Beschäftigte in Kfz-Werkstätten und Autohäusern an Warnstreiks und Aktionen beteiligt. Sie erwarten endlich ein verhandlungsfähiges Angebot von den Arbeitgebern. Auch die Kolleginnen und Kollegen der BMW Niederlassung Chemnitz haben mit einem Warnstreik am Donnerstag der Forderung nach 8,5 % mehr Geld, überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung und einer Inflationsausgleichsprämie Nachdruck verliehen.
Über 70 Metaller*innen sind am Donnerstag dem Streikaufruf gefolgt und haben vor den Verhandlungen am 28.4. für das ostdeutsche Kfz-Handwerk ein Zeichen gesetzt. Bisher haben die Arbeitgeber in den ostdeutschen Tarifgebieten kein Angebot vorgelegt. Und das trotz der guten und harten Arbeit der Beschäftigten im Kfz-Handwerk. Und trotz der guten Geschäfte der Branche. Nicht einmal die massiven Belastungen für die Kolleg*innen durch die hohen Preissteigerungen haben die Arbeitgeber bisher dazu bewegt, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
Für Dirk Heidelberger, Betriebsratsvorsitzender und Mitglied der Tarifkommission, ist das Hinhalten der Arbeitgeber nicht akzeptabel. „Wir sind sauer, bereit den Druck zu erhöhen und noch einen Gang höher zu schalten. Legt euch nicht mit den Handwerkern an! Jetzt heißt es runter von der Lohn-Bremse und rauf aufs Gas“.
Für die Auszubildenden fordert die IG Metall eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütung. Felix Rubenbauer, Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung, sieht bei den Auszubildenden enormen Handlungsbedarf. „Die Auszubildenden tragen mit ihrer Leistung zum Gesamterfolg in den KFZ Niederlassungen bei. Gleichzeitig spüren sie die Preissteigerungen in allen Bereichen. Viele von uns zahlen von ihrer Ausbildungsvergütung Miete, Lebensmittel und Tankfüllung. Es wird Zeit, dass wir einen gerechten Anteil am Erfolg bekommen“