IG Metall Chemnitz: Metall-Tarifrunde 2020

Erste Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen: keine Bewegung der Arbeitgeber

14.03.2020 | Die erste Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen hat am 13. März in Chemnitz stattgefunden. Die IG Metall hat den Arbeitgebern die Inhalte ihres Zukunftspaketes für mehr Sicherheit, mehr Kaufkraft und mehr Gerechtigkeit erläutert.

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Video zur Aktion von Beschäftigten aus Chemnitz zur 1. Tarifverhandlung Metall- und Elektroindustrie Sachsen in Chemnitz am 13. Februar 2020

Metallerinnen und Metaller unterstützten die Verhandlung in Chemnitz mit einer Aktion vor Ort.

Kollegen überreichen symbolisch die Forderungen

Das wichtigste Paket: die Angleichung der Arbeitszeit!

Dabei darf die Kaufkraft aber nicht außeracht gelassen werden (Fotos: Steve Conrad)

Die IG Metall hat den Arbeitgebern die Inhalte ihres Zukunftspaketes für mehr Sicherheit, mehr Kaufkraft und mehr Gerechtigkeit erläutert. „Die Arbeitgeber sind in der Verantwortung, die Zukunft gemeinsam mit den Beschäftigten zu gestalten. Die Angleichung der Arbeitszeit mit dem Ziel der 35-Stunden-Woche hat 30 Jahre nach der Wiedervereinigung in unserem Bezirk höchste Priorität“, erklärte Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, nach der zweistündigen Verhandlung. „Wir haben heute erlebt, dass die Arbeitgeber diese Chance nicht nutzen wollen. Sie verweigern weiterhin regionale Verhandlungen über die Angleichung, anstatt zielführende Angebote zu machen. Die Arbeitgeber haben jetzt noch zwei Wochen Zeit, um sich im Rahmen des von der IG Metall vorgeschlagenen Moratoriums zu bewegen.“

Die Arbeitgeber haben in der Verhandlung auf die besondere wirtschaftliche Lage durch die Verbreitung des Coronavirus hingewiesen. „Wir nehmen unsere Verantwortung für die Beschäftigten auch in Bezug auf den Coronavirus sehr ernst und sagen dafür sogar unseren Tarifauftakt und Großveranstaltungen ab“, sagte Stefan Schaumburg. „Es kann aber nicht sein, dass die Beschäftigten jetzt die Folgen der Pandemiegefahr tragen müssen. Sie sorgen auch in der aktuellen Situation flexibel und mit hoher Qualität dafür, dass die Produktion in den Unternehmen weiterlaufen kann.“

Am Donnerstag, 26. März, werden die Verhandlungen mit dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME in Dresden fortgesetzt. Die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie laufen Ende März aus. Die Friedenspflicht endet am 28. April.

Am Samstag, 14. März, treffen sich um 10 Uhr in Leipzig Beschäftigte zu einer Kurzkundgebung auf dem Kleiner Willi-Brandt-Platz (gegenüber dem Hauptbahnhof).

In der sächsischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten rund 190.000 Beschäftigte.

Von: az

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