Tarifrunde Metall und Elektro: Die rote Karte zur Probe schon mal rausgeholt

Beschäftigte verärgert über Hinhaltetaktik der Verbände

15.11.2022 | In dieser Tarifrunde scheint der Dienstag der „Kampftag“ der Metallerinnen und Metaller bei Vitesco in Limbach-Oberfrohna zu sein. Auch in dieser Woche wurden die Beschäftigten an einem Dienstag zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen.

Die Kolleginnen und Kollegen von Vitesco bei ihrem 2. Warnstreik

mit sichtbarer Beteiligung der Jugend.

Bilder: IG Metall

Bei strahlendem Sonnenschein folgten viele Beschäftigte der Frühschicht dem erneuten Aufruf ihrer IG Metall zur befristeten Arbeitsniederlegung. Auch dieser zweite Auftritt in der Tarifrunde 2022 war beim Automobilzulieferer Vitesco ein voller Erfolg. „Macht mal richtig laut für die acht Prozent“, rief Andreas Richter den Warnstreikenden zu. „Die Arbeitgeber sollen uns auch heute laut und deutlich hören!“ Und kaum hatte er es zu Ende gesprochen, breitete sich ein schriller Klang aus vielen Trillerpfeifen über dem Parkplatz aus.

„Dauerhaft steigend Preise, schreien förmlich nach dauerhaft steigen Löhnen. Deshalb ist unsere Forderung nach acht Prozent mehr Einkommen und Ausbildungsvergütung gerecht, sinnvoll und finanzierbar“, so Mario John, Erster Bevollmächtigter zu den Warnstreikenden. „Und es ist letztlich auch ein Gebot der Wertschätzung gegenüber jenen Menschen, die in schwierigen Zeiten seit März 2020 den Laden am Laufen gehalten haben“, so John weiter.

Die Hinhaltetaktik von Gesamtmetall müsse jetzt endlich ein Ende haben. Wer auf Zeit spiele, spiele mit dem Feuer. So zeigten die Warnstreikenden den Arbeitgeberverbänden für ihr unzureichendes Angebot zur Probe schon einmal die rote Karte. Sollte auch in der 5. Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern die Chance auf eine Einigung vertan werden, dann legen die Beschäftigten wohl auch in Limbach-Oberfohna schnell eine Schippe drauf und erhöhen den Druck auf die Arbeitgber, ist sich John sicher.

Von: az

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