„Unser Arbeitsprogramm ergibt sich quasi aus dem Tarifvertrag, den die IG Metall und die Geschäftsführung im Frühjahr 2021 vereinbart haben“, sagt Ingo. In der Präambel verpflichten sich beide Sei­ten, IAV in dem grundlegenden Wandel in Richtung neuer Technologien, Geschäfts­felder & Märkte zu unterstützen und dabei Qualifizierung und gute Arbeitsbedingun­gen sicher zu stellen“. Weiter steht dort: „Dies heißt insbesondere das Unterneh­men wirtschaftlich, sozial und ökologisch verantwortlich nachhaltig auszurichten; die Arbeitgeberattraktivität zu fördern, z.B. durch mehr Zeitsouveränität und die Beschäftigten einzuladen, ihre Ideen aktiv einzubringen (Mitmachunternehmen)“

Mit dem letzten Punkt hat der Betriebsrat Sachsen unmittelbar nach der Wahl be­gonnen. „Zur Wahl haben 29 Kolleginnen und Kollegen kandidiert und damit ihr Inte­resse bekundet, als Betriebsrat Verantwor­tung zu übernehmen“, blickt Ingo zurück. Eine absolute Rekordzahl. „Wir haben im Gremium entschieden, auch die Ideen der nicht in den Betriebsrat gewählten Kandidaten in unsere Arbeit einzube­ziehen“, sagt Ingo. Deshalb hat es im Juni ein erstes Treffen mit diesen Kolleginnen und Kollegen gegeben, bei dem über die künftige Ausrichtung der BR-Arbeit sehr engagiert diskutiert worden ist. Zahlreiche Ideen und Vorschläge sind aus dem Kreis der Teilnehmenden gekommen.

„Wir sind als Betriebsrat beispielsweise aufgefordert worden, noch stärker in der Öffentlichkeit auf die Attraktivität von IAV als Arbeitgeber hinzuweisen“, nennt Ingo eine Anregung. Bei IAV gebe es schließlich nicht nur interessante Projekte zu bearbei­ten, sondern auch gute Entgelte und Ar­beitsbedingungen, die durch verbindliche Tarifverträge und eine starke Mitbestim­mung abgesichert sind. Dies klarer heraus­zustellen sei auch eine gute Grundlage für das immer wichtiger werdende Recruiting. „Wir müssen uns an den Hochschulen in Sachsen noch offensiver präsentieren, um frühzeitig interessierte Studienabgänger für IAV zu begeistern“, erklärt der Betriebs­rats-Vorsitzende.

Im Mittelpunkt der aktuellen Betriebsrats­arbeit stehen natürlich die Beschäftigten, die bereits im Unternehmen arbeiten. „Die letzten Jahre waren geprägt von der Be­wältigung immer neuer Krisen“, erinnert Ingo. Dies hat auch zu erheblichen Belas­tungen für die Mitarbeitenden geführt. Man werde weiterhin alles unternehmen, um einerseits berufliche Nachteile für die Kol­leginnen und Kollegen zu vermeiden und andererseits die Arbeitsbedingungen kon­tinuierlich zu verbessern.

IAV gemeinsam voranbringen - das ist die Richtschnur für das Handeln des Betriebs­rates. Dabei müsse man, so Ingo, auch über den Tellerrand des bisherigen Portfolios hi­nausblicken und neue Märkte erschließen. Dabei können die guten Netzwerke in die Bundes- und Landespolitik helfen, die man mit Hilfe der IG Metall geknüpft hat.

Original-Autor: Willi Dörr

Gekürzt, im Original und zuerst erschienen: TEAMGeist 15