Tarif/ Metall-Elektro

Zweite Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie: Realitätsfernes und empörendes Angebot der Arbeitgeber in Sachsen

12.12.2017 | In der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen legten die Arbeitgeber am Montagnachmittag ein Angebot vor. Angeboten wurde eine Einmalzahlung von 200 Euro und 2 Prozent mehr Geld für zwölf Monate.

Foto: André Wirsig

Im Gegenzug forderten die Arbeitgeber, die Arbeitszeiten ohne Zuschläge auszudehnen. Darüber hinaus stellten sie die Regelung zur bezahlten Pause im Schicht-System in Frage. Bislang besteht ein tarifvertraglicher Anspruch auf Bezahlung der 30-minütigen Pause.
 
„Das ist ein realitätsfernes und empörendes Angebot, das wir zurückweisen“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Es zeigt, dass die Arbeitgeber die Arbeitsrealitäten ihrer Beschäftigten nicht im Blick haben. Tatsächlich ist die Situation in den Betrieben vom extrem belastenden Schichtarbeitsrhythmus geprägt. Die härteste Form ist das System der sogenannten rollenden Woche, in der die Arbeitnehmer nur noch ein freies Wochenende pro Monat haben. Hier sollen die Forderungen der IG Metall die dringend erforderliche Entlastung für die Beschäftigten bringen. Mit einer Provokation abgespeist zu werden, ruft nach Protest“, sagte Olivier Höbel. Dies wird nach dem Auslaufen der Friedenspflicht zum Jahreswechsel von den Belegschaften durch massive Warnstreiks beantwortet werden.
 
Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate und Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West an. aw

Von: az

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