22. Angestelltenkonferenz der IG Metall

Zusammen gestalten wir den Wandel

15.02.2023 | Der Wandel von Industrie zu Informationsökonomie verändert die Bedeutungen von „Büroarbeit“ sowie neuen Arbeitsmethoden - die Chancen und Herausforderungen die sich daraus ergeben wurden von 320 aktiven Metaller*innen auf der 22. Angestelltenkonferenz vom 12. bis 14. Februar 2023 in Willingen diskutiert. Im Fokus stand dabei das Empowerment der Beschäftigten und die Frage, wie auch in Zukunft die IG Metall vielfältig und wirkmächtig sein kann.

Die Delegation aus dem Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen unter anderem mit Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall.

Madeleine Kulk

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Angestelltenkonferenz ( Fotos: Thomas Range)

Der Raum zum Netzwerken und Austauschen über moderne Interessensvertretung, neuste Entwicklungen in den Betrieben sowie die Gestaltung guter Arbeit in den Büros und der digitalen Arbeitswelt wurde rege genutzt.

Christiane Benner - zweite Vorsitzende der IG Metall - stellte die Bedeutung der Angestellten im Rahmen der Transformation des Arbeitsmarktes in den Fokus und forderte: „In Zeiten von Künstlicher Intelligenz, agiler Arbeit und Metaverse können wir nicht mit Gesetzen arbeiten, die aus der Zeit von Festnetztelefonen mit Wählscheibe oder von Computern stammen, die so groß waren wie ein Einfamilienhaus! Wir verlangen zeitgemäße Mitbestimmungsrechte!“  

„Wir brauchen auch mehr Mitbestimmung beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Da müssen Betriebsräte mitbestimmen können. Und zwar nicht nur bei der Einführung, sondern laufend. 

Und sie müssen auch das Recht haben, externe Expertinnen und Experten heranzuziehen, ohne dass das Unternehmen ihnen dabei Steine in den Weg legt. Wenn Künstliche Intelligenz etwa bei der Personalauswahl vorschlägt, dass das Personal weiterhin so zusammengesetzt ist, wie es ist, wenn KI eben nicht dafür sorgt, dass Unternehmen weiblicher und diverser werden.“

In der Diskussion zwischen den Konferenzteilnehmer*innen mit Prof. Dr. Enzo Weber - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) - und Jörg Hofmann - erster Vorsitzender der IG Metall – wurden Aspekte wie Qualifizierung, Zuwanderung sowie Aufgaben für Interessensvertretungen und Gewerkschaften diskutierte. Dabei wurde deutlich, dass gerade im Rahmen von Umschulungen, viele Beschäftigtengruppen auch im Rahmen der Transformation mitgedacht werden können und müssen. In vielen Zukunftstarifverträgen spiegelt sich dieser Gestaltungsanspruch der Metaller*innen wieder.

Madeleine Kulk aus Chemnitz greift Prof. Dr. Enzo Weber auf "Innovation ist Investition ins Ungewisse" und findet, dass auch die Qualifizierung vorlaufend sein muss und auf die in der Zukunft vermuteten Bedarfe erfolgen muss. Wenn die Lücke dann schon da ist, dauert die Qualifizierung zu lange.

Die betriebliche Arbeit mit Angestellten wurde abschließenden von Konferenzteilnehmer*innen und Christiane Benner sowie Wolfgang Lemb diskutiert. Tanja Schneider – IAV Berlin – stellte dabei in den Fokus, dass Beteiligung das Erfolgsrezept ist um den Wandel zu gestalten.  

Von: az

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