Bildungszeit mit Berichterstattung
Starke Vertrauensleute-Aktion für die Bildungszeit in Sachsen
20.10.2025 | Am Samstag, 18. Oktober 2025, trafen sich mehr als 90 Vertrauensleute der IG Metall Chemnitz, um gemeinsam Wissen aufzufrischen, zu diskutieren und Pläne für die Zukunft zu schmieden. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, ist von Freitagabend bis Samstagmittag mit dabei. Am Samstagabend setzten die Metallerinnen und Metaller um 20 Uhr am „Nischel“ mit einer Aktion ein starkes Zeichen für die Bildungszeit.
Starke Aktion der Vertrauensleute für die Bildungszeit am 18. September in Chemnitz - Fotos: Franz Lermer
In 14 Bundesländern gibt es bereits das Recht auf eine Bildungsfreistellung. Sachsen und Bayern haben die Bildungszeit bislang noch nicht eingeführt.
Im Dezember 2024 wurde die Bildungszeit im Koalitionsvertrag der sächsischen Landesregierung verankert: „Wir stärken die Weiterbildung für sächsische Beschäftigte und Unternehmen. Mit einem Qualifizierungszeitgesetz verankern wir das Recht der Beschäftigten ab 1. Januar 2027 auf drei Tage bezahlte Freistellung im Jahr.“ Im August 2025 hat die CDU angekündigt, von der geplanten Einführung der Bildungszeit abzuweichen und dem Gesetzentwurf nicht zuzustimmen.
Insgesamt 55.000 Unterschriften wurden für die Bildungszeit gesammelt und ein Volksantrag beim sächsischen Landtag eingereicht. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt im Februar 2025 wurde die Zulässigkeit des Volksantrages festgestellt. Am 26. August 2025 fand eine öffentliche Anhörung zum Volksantrag „5 Tage Bildungszeit in Sachsen“ im Landtag statt.
Nachdem fünf Wirtschaftsverbände interveniert hatten, rückte die CDU nach der Anhörung erkennbar von dem Vorhaben ab. Sollte ein Volksantrag nicht innerhalb eines halben Jahres nach Einbringung vom Landtag beschlossen werden, ist ein Volksbegehren möglich. Um damit einen Volksentscheid zu erzwingen, schreibt die Verfassung in Sachsen allerdings 450.000 Unterschriften vor.
„Das Parlament muss sich bis Ende des Jahres endlich zur Bildungszeit in Sachsen bekennen. Wir fordern die CDU auf, sich an den eigenen Koalitionsvertrag zu halten. Denn die Bildungsfreistellung wurde von der Minderheitsregierung als gemeinsames Projekt vereinbart und von den Parteien so mitgetragen. Wir erwarten jetzt von der CDU, dass sie vertragstreu ist und die Bildungszeit unterstützt“, so Eddie Kruppa, Erster Bevollmächtigter IG Metall Chemnitz.
Der Volksantrag zur Einführung von 5 Tagen Bildungsfreistellung wird von einem Bündnis getragen, das der DGB Sachsen initiiert hat und dem mehr als 70 Organisationen angehören. Der Startschuss zur Unterschriftensammlung fiel im September 2023, die Übergabe an den Landtagspräsidenten erfolgte am 21. August 2024. Es wurden 55.628 bestätigte Unterschriften eingereicht.
Berichterstattung:
Freie Presse, 19. Oktober 2025, online
MDR Sachsenspiegel, 19. Oktober, 19.00 Uhr - ab Minute 11.19
Mehr Informationen: www.zeit-fuer-sachsen.de/blog