07.10.2025 | Ein starkes Beispiel für erfolgreiche Betriebsratsarbeit und gelebte Mitbestimmung kommt aus dem Werk für Kombinationstechnik (WKC) der Siemens AG in Chemnitz: Dort wurde 2024 auf Initiative des Betriebsrats eine Betriebsakademie ins Leben gerufen – ein Projekt, das gezielt Kolleginnen und Kollegen ohne Facharbeiterabschluss fördert und ihnen neue berufliche Perspektiven eröffnet.
In enger Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung und der Siemens Professional Education (SPE) wurde ein praxisnahes Qualifizierungsprogramm entwickelt, das direkt im betrieblichen Umfeld stattfindet. Ziel ist es, Beschäftigte auf dem Weg zum anerkannten Facharbeiterabschluss zu begleiten – und damit echte Teilhabe am beruflichen Aufstieg zu ermöglichen.
„Wir haben eine Lücke geschlossen, die viele Kolleginnen und Kollegen bislang vom nächsten Karriereschritt abgehalten hat“, so der Betriebsratsvorsitzende Heiko Häßler. „Die Betriebsakademie ist ein Ort des Lernens – aber auch ein Symbol für Solidarität, Chancengleichheit und die Kraft der Mitbestimmung.“
Anerkennung für gelebte Solidarität: Mitbestimmungspreis 2025
Für dieses herausragende Engagement wurde der Betriebsrat des WKC im August mit der Ehrenurkunde des Sächsischen Mitbestimmungspreises ausgezeichnet. Der Preis, verliehen durch den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), würdigt den besonderen Einsatz für Qualifizierung, soziale Teilhabe und betriebliche Mitgestaltung.
„Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für alle, die sich tagtäglich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen einsetzen“, heißt es aus dem Kreis des Betriebsrats. „Sie bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen – gemeinsam, solidarisch und mit Blick auf die Zukunft.“
Ein Modell für die ganze IG Metall
Die Betriebsakademie zeigt eindrucksvoll, wie Mitbestimmung konkret gelebt werden kann – und wie durch gewerkschaftlich geprägte Betriebsratsarbeit echte Veränderung möglich wird. Die positiven Rückmeldungen der ersten Absolventinnen und Absolventen sprechen für sich: "Die Akademie ist mehr als ein Projekt – sie ist ein Versprechen."
Der Betriebsrat des WKC will das Modell weiterentwickeln und auch künftig Impulse für eine faire, inklusive und zukunftsorientierte Arbeitswelt setzen – ganz im Sinne der gewerkschaftlichen Grundwerte: Solidarität, Gerechtigkeit und Teilhabe.