Siemensianer und Motorenwerker im Frühschlussmodus

Ganztägige Warnstreiks bei ISH und Presta

24.04.2021 | Bei ISH in Hainichen und thyssenkrupp Presta Chemnitz standen die Anlagen seit 6 Uhr morgens still. Die IG Metall Chemnitz hatte Freitag morgen beide Betriebe zum ganztägigen Warnstreik bis in die Morgenstunden des Samstags aufgerufen.

Um 6 Uhr startete der Tageswarnstreik bei thyssenkrupp Presta Chemnitz (Foto: IG Metall)

Zur gleichen Zeit auch bei ISH in Hainichen (Foto: IG Metall)

Nach ihrem Feierabend und Frühschluss kamen die Kollegen von Bosch Rexroth, VW und dem Siemens WKC noch bei den Tageswarnstreiks vorbei zur solidarischen Unterstützung - hier bei Presta Chemnitz (Foto: T. K.)

Grünes Licht für das tarifliche Angleichungsgeld (Foto: IG Metall)

Neben ISH und Presta standen auch die Bänder bei Volkswagen in Zwickau und Dresden. Weitere ganztägige Warnstreiks gab es in Sachsen bei GKN Driveline und SAS Automotive in Meerane, in Brandenburg bei ZF Getriebe. In den vergangenen Tagen hatten Metallerinnen und Metaller u.a. bereits das Porsche-Werk in Leipzig und das Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde lahmgelegt. In nur vier Tagen streikten rund 30 000 Beschäftigte. Allein in Sachsen waren es am Freitag etwa 12 000 Kolleginnen und Kollegen.

Parallel traten die Motorenwerker heute wieder früher aufs Gaspedal, um für das tarifliche Angleichungsgeld weiter Druck zu machen. So machten die Montagelinien von 12 Uhr bis 14 Uhr eine unfreiwillige Pause. Und für die Beschäftigten war die Schicht heute wieder zwei Stunden früher aus.

Auch beim Steuerungs- und Schaltschrankbauer Siemens in Chemnitz zogen die Beschäftigten in jeder Schicht früher den Stecker. Auch hier organisierten die Vertrauensleute eine Frühschlussaktion über alle Schichten.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen bewegen sich dann wieder planbarer für die Geschäftsführungen, wenn sich die Arbeitgeberverbände in Sachsen und Brandenburg endlich bewegen. Sollte es keinen Fortschritt beim tariflichen Angleichungsgeld geben, wird die Arbeitsleistung der Beschäftigten wohl noch geraume Zeit unkalkulierbar schwankend sein“, so Mario John, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz.

Währenddessen erreichen die IG Metall aus der ganzen Republik Solidaritätsbekundungen zu ihrer Forderung der Angleichung der Arbeitsbedingungen. „Das Thema glüht den Menschen in Ostdeutschland im Herzen. Die Empörung und Wut über den gerichtlichen Angriff auf das Streikrecht vom sächsischen Arbeitgeberverband ist groß und bricht sich in den Warnstreiks gerade Bahn. Wir fordern die Arbeitgeber auf: Lassen Sie uns gemeinsam einen ersten Schritt machen!“, so Birgit Dietze, Bezirksleiterin Berlin Brandenburg Sachsen.

Von: az

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