Automobilindustrie

Die Produktion in der Automobilindustrie läuft wieder an

28.04.2020 | Die ersten Produktionsbänder in der Automobilindustrie laufen wieder. Als erste Autofabrik in Deutschland hat Volkswagen das Werk in Zwickau in der vergangenen Woche wieder hochgefahren. Auch in der Gläsernen Manufaktur von VW in Dresden und VW-Motorenwerk in Chemnitz wird wieder gearbeitet. Betriebsamkeit herrscht auch wieder in den Komponentenwerken Daimler in Berlin und Ludwigsfelde. Die Betriebsräte haben in den vergangenen Wochen hart gearbeitet, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Kolleginnen und Kollegen in Betriebsvereinbarungen zu gewährleisten.

Montage mit Mundschutz: Die Produktion bei VW (hier in Zwickau) ist mit hohen Sicherheitsvorkehrungen für die Gesundheit wieder angelaufen. (Foto: VW)

Arbeiten in Corona-Zeiten bedarf besonderer Vorkehrungen. „Der Gesundheitsschutz der Beschäftigten hat höchste Priorität“, sagt Stefan Schaumburg, Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Um das zu gewährleisten, haben unsere Betriebsräte in den vergangenen Wochen mit den Geschäftsleitungen Betriebsvereinbarungen abgeschlossen, die die Arbeit an den Produktionsbändern und den Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen in den Werken möglich machen, ohne die Gesundheit zu gefährden.“

So hat sich der Betriebsrat von VW mit der Geschäftsleitung zum Beispiel auf ein breites Paket von mehr als 100 Schutzmaßnahmen geeinigt. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, das Einhalten des Mindestabstands von 1,50 Meter oder das Tragen von Mundschutzmasken insbesondere in den Bereichen, in denen der Mindestabstand aufgrund von Arbeitsabläufen nicht einzuhalten ist. Die Bänder laufen langsamer als gewohnt, damit sich die Beschäftigten nicht zu nahekommen. Gearbeitet wird vorerst auch nur in einer Schicht, um den Rummel beim Schichtwechsel zu vermeiden. 

Unter diesen Corona-Schutzbedingungen haben 1500 VW-Kolleginnen und Kollegen in Zwickau die seit dem 19. März stillstehende Arbeit am 23. April wiederaufgenommen, um das Elektroauto ID.3 zu bauen. Weitere 500 bauen seit dem 27. April in Zwickau am Golf Variant. Die Gläserne Manufaktur in Dresden ist am 27. April wieder mit Leben gefüllt worden. 70 von etwa 400 Beschäftigten setzen dort die Montage des E-Golf in Betrieb.

Das VW-Motorenwerk in Chemnitz läuft seit dem 24. April wieder mit einer Schicht an. Dabei werden die Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichen Bereichen nacheinander informiert, so dass inzwischen mit rund 200 Mitarbeitern wieder gearbeitet wird. Diese Fahrweise wird dabei eng mit den Betriebsräten abgestimmt, erläutert René Utoff, Betriebsratsvorsitzender in Chemnitz.

Neben den VW Werken laufen auch andere Automobilbauer wieder an. Mit unterschiedlichen Startzeiträumen und eigenen Konzepten. Das hat auch Auswirkung auf die regionalen Zulieferer, die unterschiedlich stark, ebenfalls von Kurzarbeit betroffen sind. „Das Anfahren bei Volkswagen ist auch für unsere regionalen Automobilzulieferer ein erstes positives Zeichen“, kommentiert Mario John, Erster Bevollmächtigter in Chemnitz. „Aber auch bei ihnen muss gelten. Die Gesundheit der Beschäftigten kommt zuerst!“.

Von: az

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