Beschäftigte des Automobilzulieferers legen Arbeit nieder

Continental im befristeten Ausstand

09.01.2018 | Die Warnstreikwelle der IG Metall Chemnitz erreichte heute auch Limbach-Oberfrohna. Mehr als 200 Beschäftigte der Frühschicht von der Continental Automotive GmbH legten für 1,5 Stunden die Arbeit nieder.

Fotos: Igor Pastierovic

"Hinterm Drehtor war richtig gute Stimmung. In den Werkhallen drehte sich dagegen wenig. Wenn die Arbeitgeber bei der Arbeitszeitfrage ihre Verweigerungshaltung nicht aufgeben, gibt es keine Lösung im Tarifstreit", so Mario John, Erster Bevollmächtigter.

Für die laufende Woche kündigt John weitere Warnstreiks in Betrieben der Chemnitzer und Freiberger Region an. Die Forderung nach 6 Prozent mehr Einkommen sei gerecht und finanzierbar. Mehr Einkommen zum Auskommen helfe auch dem Handwerker, Dienstleister und Gastronom um die Ecke. Auch die Wahloption für individuelle Arbeitszeitverkürzung in bestimmten Lebensphasen sei längst überfällig. Wer qualifiziertes Personal in Zeiten von Pflege oder Kindererziehung nicht gänzlich verlieren will, müsse Angebote zur Verkürzung von Arbeitszeit rechtsverbindlich unterbreiten. Hierzu will die IG Metall individuelle Arbeitszeitmodelle mit den Arbeitgebern vereinbaren. Sonst sei eine Berufstätigkeit neben der Pflege von Familienmitgliedern oder der Kindererziehung nur schwer zu meistern.

In Richtung der Arbeitgeber rief John unter Beifall der Warnstreikenden: "Keine Zeit für neue Mauern! Wir brauchen jetzt eine Verhandlungsverpflichtung zur Angleichung Ost. Schließlich sei die innerdeutsche Mauer jetzt länger weg, als sie gestanden hat."

Von: az

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