Solider, mutiger und kraftvoller Warnstreikauftakt in Oberlungwitz

SMK Beschäftigte kämpfen für ersten Tarifvertrag

23.01.2018 | Mehr als 70 Beschäftigte der Früh- und Spätschicht traten befristet in den Ausstand. Treffpunkt der Beschäftigten der Sächsischen Metall- und Kunststoffveredlungs GmbH (SMK) war die Galvanikstraße. Sie endet genau an der LKW Einfahrt der SMK und kennt sonst nur Laster, Autos, Fahrräder oder Mopeds.

Fotos: IG Metall

Ab 13 Uhr war das heute anders. Abwechselnd kamen Männer und Frauen aus einer kleinen Tür zum Kundgebungsort. Dort wurden sie ausgerüstet mit Schals, Mützen und Trillerpfeifen. Das IG Metallrot dominierte fortan den ersten Warnstreik. Und ein Dauerton aus roten Trillerpfeifen lag in der Luft.

"SMK steht ab heute für SOLIDE, MUTIG, KRAFTVOLL. Warnstreik ist unser gutes Recht. Ihr habt dieses Recht heute in Anspruch nehmen müssen. Solide und mutig vorbereitet und gerade kraftvoll umgesetzt", so Mario John, Erster Bevollmächtigter, zu den Warnstreikenden.

"Wir stehen nicht hier, um gegen die SMK zu demonstrieren. Wir stehen nicht hier um gegen die Heinze Gruppe zu demonstrieren. Wir stehen auch nicht hier, um gegen die Geschäftsführung zu demonstrieren. Sondern wir stehen hier, um für unseren Tarifvertrag zu kämpfen. Wir stehen hier, um für ein gerechtes Entgelt zu streiten. Wir stehen hier, um für Arbeitsplätze - sicher und fair zu kämpfen!", so John unter dem Beifall der Warnstreikenden.

Apropos stehen. Gar so lange standen die SMKler gar nicht. Schon drehten sie die erste Runde um den Parkplatz. Die Frauen und Männer kreierten ihre eigene Warnstreikpolonaise. Eine rote Fahne und laute Töne aus roten Trillerpfeifen waren ihre Begleiter.

"Und uns kann auch niemand vorwerfen, wir hätten keine Geduld gehabt. Seit Mai 2017 versuchen wir einen Tarifvertrag mit der Geschäftsführung zu vereinbaren. Ohne Erfolg! - Deshalb ist es gut, dass ihr heute mutig Flagge zeigt. Das war ein solider Warnstreik. Kraftvoll und mutig zugleich", so John weiter.

Ob das schon ausreiche, wisse John nicht. Oft wollen die Arbeitgeber sehen, wie viele Beschäftigte sich beteiligen. Klappt das, wollen sie oftmals sehen, ob es auch ein zweites Mal passt. Und und.... "Deshalb ist es wichtig, dass wir weiter so zusammen stehen. Wir brauchen einen langen Atem, aber den haben wir", so John weiter.

Erst 15:20 Uhr endete der erste Warnstreik bei SMK. Die einen konnten nach Hause. Die anderen gingen verspätet zur Spätschicht. Eins einte alle da draußen. Die Forderung an die Geschäftsführung schnell an den Verhandlungstisch zurück zu kehren. Sonst hieße es bald wieder - Warnstreik bei SMK auf der Galvanikstraße.

Von: az

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