Zwei Aktionen, eine Belegschaft und ein klares Ziel

Solange das Feuer lodert …

31.03.2021 | Die Einfahrt zum Betriebsgelände von MAHLE Industrial Thermal Systems GmbH & Co. KG war am Donnerstag fest in den Händen der Metallerinnen und Metaller. Die aktionserprobte Feuerschale loderte bereits kurz vor 8 Uhr und strahlte mit der Sonne um die Wette.

Fotos: IG Metall

Die Kolleginnen und Kollegen kamen pünktlich, aber mit viel Wut im Bauch zum Warnstreik. Geschlossen zogen sie sich ein T-Shirt mit Aufschrift über: „Verantwortung kündigt man nicht! „Das ist eine klare Botschaft an die Zentrale in Stuttgart. Wer MAHLE Freiberg schließen will, der verbrennt sich die Finger!“, so Ullrich Heim, Gewerkschaftssekretär zur Begrüßung.

Das war schon einmal ein deutlicher Hinweis auf die zweite Aktion am Nachmittag. Dann steht die turnusmäßige Betriebsversammlung am sächsischen MAHLE Standort an. Angekündigt hat sich auch die Spitze des Gesamtbetriebsrates, um die Belegschaft in Freiberg zu unterstützen. Kurzfristig abgesagt hatte hingegen das Management aus Stuttgart mit dem Hinweis auf Corona.

Den fast vierstündigen Warnstreik hatten die Kolleginnen und Kollegen toll vorbereitet. Aus Verantwortung für die Gesundheit der Beschäftigten hatten sie sich ein einfaches, aber sicheres Hygienekonzept einfallen lassen. Die Sitzmöglichkeiten dienten gleichzeitig zur Orientierung beim Einhalten des Abstandes. Mit ihren beiden Aktionen verfolgten die Beschäftigten von MAHLE in Freiberg ein klares Ziel.

Ein weiteres starkes Signal sollte nach Stuttgart gesendet werden. Finger weg von unserem Standort!

Die Forderung nach dem tariflichen Angleichungsgeld wurde fast zur Nebensache. Aber eben nur fast. Denn die Beschäftigten wissen um den Mehrwert ihres Tarifvertrages. Und sie wissen, dass die gute Arbeit im Job entlohnt wird durch Tarifverträge, die gute Arbeit absichern.

„Solange das Feuer in eurer Schale lodert, solange das Feuer in eurem Herzen für den Standort brennt, streiten wir um das Werk in der Ahornstraße“, so Mario John, Erster Bevollmächtigter. „Und auch hier gilt: Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren. Aber wir haben nicht vor zu verlieren. Schon aus Verantwortung für die Region und unsere Familien“, so John weiter.

Von: az

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