Für 35 statt 38 in der Metall- und Elektroindustrie

IG Metall Chemnitz: Es ist Zeit für die Angleichung!

23.10.2018 | 28 Jahre nach der Wiedervereinigung arbeiten die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Osten pro Jahr immer noch rund einen Monat länger als im Westen.

Vertrauensleute vom VW Motorenwerk (Foto: Tim Böttger)

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"Angesichts einer deutlich veränderten Arbeitsmarktsituation müssen Unternehmen in Ostdeutschland attraktive Arbeitsbedingungen anbieten, um Nachwuchs- und Fachkräfte zu binden", sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Produktivität im Zeitalter der Industrie 4.0 entwickele sich nicht durch überlange Arbeitszeiten, "sondern durch intelligente Arbeitszeitmodelle, die familien- und gesundheitsgerecht sind", so Höbel.

Die IG Metall und die Arbeitgeberverbände für Berlin-Brandenburg (vme) und für Sachsen (VSME) haben in der Tarifrunde 2018 eine Gesprächsverpflichtung zur Angleichung der Arbeitsbedingungen in Ostdeutschland vereinbart. Nach ersten Sondierungen wurden ab Ende August Gespräche mit den Verbänden aufgenommen und ein Gesprächsfahrplan vereinbart.

"Bis Ende 2018 wollen wir belastbare Eckpunkte haben, auf deren Grundlage Anfang 2019 Tarifverhandlungen aufgenommen werden sollen", sagte Olivier Höbel "Der Flächentarifvertrag ist die richtige Ebene, um durch konstruktive Verhandlungen einen wichtigen Baustein der sozialen Einheit zu setzen. Die Beschäftigten verfolgen aufmerksam, ob auf diesem Wege Ergebnisse zu erreichen sind."

Thema der ersten Gespräche war die Analyse der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die IG Metall hat deutlich gemacht, dass die Angleichung der Arbeitszeit Ost auf der Tagesordnung steht. Die absehbaren Veränderungen der Arbeitswelt erfordern neue, innovative Wege. Produktivität und bessere, kürzere Arbeitszeiten sind aus Sicht der IG Metall kein Gegensatz. Mit einem differenzierten und flexiblen Einführungsmodell der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland hat die IG Metall einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, der auf die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der Betriebe Rücksicht nimmt.

"In den Belegschaften hat in den vergangenen Jahren ein intensiver Diskussionsprozess über gute Arbeit und gutes Leben stattgefunden", so Höbel. Die Perspektive einer Angleichung der Arbeitsbedingungen durch eine Arbeitszeitverkürzung im Osten habe dabei eine herausragende Rolle gespielt.

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Von: az

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