Volkswagen mit zwei weiteren Betrieben zum dritten Mal im Warnstreik

Es war wieder Montag …

22.01.2018 | 400 Motorenwerker legten heute in der Frühschicht erneut die Arbeit befristet nieder. Weitere 100 Beschäftigte von thyssenkrupp Presta und Bosch Rexroth reihten sich in den bislang größten Warnstreik der IG Metall Chemnitz in dieser Tarifrunde ein.

Fotos: Kevin Schuffenhauer

„Drei Belegschaften, zwei Stunden Warnstreik, ein gemeinsames Ziel – herzlich Willkommen euch 500 Warnstreikenden zu unserem heutigen Warnstreik am Tor A des Motorenwerkes Chemnitz. Und für alle Volkswagenwerker merke ich noch einmal an, es ist wieder Montag“, so Mario John, Chemnitzer IG Metall-Chef.


Das Wetter gab seinerseits einen Einblick in den bisherigen Verhandlungsverlauf mit den Arbeitgebern. Leichtem Schneefall folgte etwas später die Sonne bevor der Warnstreik bei Schneefall endete. „Dieses Auf- und Ab erlebten wir bisher auch in den Verhandlungen mit den Arbeitgebern. Einem klaren Nein zur Arbeitszeit folgte ein mageres Angebot beim Entgelt und dann gab es wieder ein klares Nein bei der Arbeitszeitfrage. Wer so mit den berechtigten Forderungen der Beschäftigten umgeht, wird die richtige Antwort der Belegschaften erhalten“, so John weiter.


Hunderte Trillerpfeifen waren auch heute im Einsatz. Als Kollege John am Anfang die drei teilnehmenden Warnstreikbetriebe begrüßte, ging der Lärmpegel durch die Decke. Und nicht minder laut war es, als er den Delegationen aus benachbarten Betrieben wie Terrot, IAV und Continental, als auch der Neuen Arbeit Chemnitz für ihre solidarische Unterstützung am heutigen Tag dankte.


Tobias Mehlhorn von thyssenkrupp Presta ging als erster ans Mikrofon und überbrachte ein solidarisches Grußwort seiner warnstreikenden Belegschaft. Ihm folgte Andreas Hädrich von Bosch Rexroth. Er fand das ein oder andere markige Wort in Richtung der Arbeitgeber und für die berechtigte Forderung der IG Metall.


Jörg Treuheit und René Utoff signalisierten in ihren Reden die hohe Kampfbereitschaft ihrer VW Mannschaft. „Wenn uns die Arbeitgeber in 24-Stunden-Warnstreiks zwingen, dann stehen wir auch dort unsere Frau oder unseren Mann. Wir kehren doch nicht auf dem halben Wege um. Wir wollen ein Tarifergebnis“, sagte Kollege Treuheit unter dem Beifall der Metallerinnen und Metaller.


Von dieser Kampfbereitschaft überzeugte sich auch der Verhandlungsführer der IG Metall für Sachsen und Berlin-Brandenburg, Olivier Höbel. Er war extra aus Berlin nach Chemnitz gekommen. „Ein tolles Bild von Geschlossenheit. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Alle drei Forderungen sind berechtigt und gehören zusammen. Die Arbeitgeber müssen sich endlich in allen Punkten bewegen. Sonst legen wir nach“, so Höbel.


Diese Woche wird in Baden Württemberg zum vierten Mal verhandelt. Der Ausgang ist allerdings offen.


Der Chemnitzer IG Metall-Chef John betonte vor den Warnstreikenden nochmals den Einigungswillen der Gewerkschaft. Allerdings nicht um jeden Preis. "Zwingt man uns, legen wir nach".

Von: az

Unsere Social Media Kanäle