Weckruf an Arbeitgeber, endlich ernsthaft zu verhandeln

Siemensianer legen Arbeit nieder

10.01.2018 | 200 Beschäftigte der Frühschicht der Siemens AG Werk für Kombinationstechnik legten heute früh für 1,5 Stunden die Arbeit nieder.

Fotos: IG Metall

Lautstark ging es bei der Ankunft der 45 Metallerinnen und Metaller aus dem Siemens Werk Leipziger Straße zu. Die Belegschaften der beiden Standorte in Chemnitz haben heute ein gemeinsames Ziel - mehr Einkommen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten zu erreichen.

Solidarische Unterstützung erhielten die Chemnitzer Siemensianer auch von anderen Betrieben. So waren Vertreter von Continental, der Spie SAG, der Siemens Niederlassung und vom Maschinenbauer FFG Werke GmbH vor Ort.

Besonderen Applaus erhielt Thomas Clauß von Siemens Compressor Systems. Er war extra früh aus Leipzig angereist. Kollege Clauß überbrachte die solidarischen Grüße der Leipziger Belegschaft. In seiner Rede schilderte er die Situation der Beschäftigten seit dem Schließungsbeschluss für das Leipziger Siemenswerk und den am Mittag im eigenen Hause anstehenden Warnstreik. Er forderte die Warnstreikenden auf, noch enger zusammenzustehen. Tarifrunde und Kampf gegen die Stilllegung des Standortes, schlössen sich gegeneinander nicht aus. Im Gegenteil, in beiden Fällen gehe es um die Menschen und ihre Zukunft.

Der Chemnitzer IG Metall Chef John sicherte den Leipziger Siemenswerkern die solidarische Unterstützung im Kampf gegen die Schließung zu. "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Wir stehen an eurer Seite", so John.

Im Chemnitzer Siemenswerk ist auch der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes - Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie, Prof. Nils Kroemer, zu Hause. Für diesen hatten die Metallerinnen und Metaller einen besonderen Weckruf vorbereitet. 200 lautstark klingende Wecker, waren ein deutlicher Weckruf endlich ein ordentliches Angebot seitens der Sächsischen Arbeitgeber auf den Tisch zu legen. Es sei auch an der Zeit endlich die Verweigerung bei der Arbeitszeitforderung aufzugeben.

"Wenn in der dritten Verhandlung von den Arbeitgebern hierzu nichts zu hören ist, dann wird die Gangart in den kommenden Wochen härter", sagte John.

Von: az

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