Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

IG Metall fordert sechs Prozent mehr Entgelt und Wahloption für kürzere Arbeitszeit

24.10.2017 | Sechs Prozent mehr Entgelt und eine Wahloption für Arbeitszeitmodelle, die zum modernen Leben passen: Mit dieser Forderung geht die IG Metall in die Tarifrunde 2018. Das haben die Tarifkommissionen für die Metall- und Elektroindustrie von Berlin, Brandenburg und Sachsen am Dienstag in Radebeul beschlossen. Zugleich standen die Kündigungen der laufenden Entgelt- und Manteltarifverträge auf der Tagesordnung.

"Wir wollen deutliche Einkommensverbesserungen und mehr Verfügungsmöglichkeiten über die Zeit", sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt fordere von den Beschäftigten eine nie gekannte Flexibilität. "Dies ist unaufhaltsam, aber die Unternehmen sollen darüber nicht allein entscheiden. Es ist Zeit, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Selbstbestimmung über ihre Arbeitszeit gewinnen." Für Beschäftigte in belastenden Arbeitszeitmodellen wie Schichtbetrieb sowie für jene, die Angehörige pflegen oder Kinder betreuen, soll es einen Teil-Entgeltausgleich geben, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren.

"Für die ostdeutschen Tarifgebiete erwarten wir von den Arbeitgebern eine ernsthafte und belastbare Verhandlungsverpflichtung für einen Prozess der Angleichung der Entgelte, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen", sagte Olivier Höbel. Die Ost-West-Unterscheidung sei in der Metall- und Elektroindustrie überholt und müsse 27 Jahre nach der deutschen Einheit in einem überschaubaren Zeitraum überwunden werden, so Höbel.

Die erste Tarifverhandlung für Sachsen findet am 17. November ab 10 Uhr in Radebeul statt.

Von: az

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